Vor allem aber habe ich den Eindruck, dass Laufen oder Zazen meine Hirnchemie derart beeinflussen, dass Grundaussagen der Stoa oder des Konstruktivismus erfahrbar werden. Nicht die Dinge beunruhigen uns, sondern unsere Ansichten über die Dinge.
So kann das gleiche alte, verfallene Haus im einen Moment unsagbar deprimierend wirken, aber in einem anderen Moment mich in seiner tristen Schönheit tief berühren. Das Gehirn sucht eben immer äußere Gründe für seinen Zustand.
Heute habe ich während des Laufens einen Mann gesehen, der seinen Hauseingang geputzt hat. Die Schlichtheit der Tätigkeit, der Duft(sic!) des Putzwassers, die einfache Realität der Handlung hat ein kleines Lauf-Kensho ausgelöst.
Wer es kennt weiß wovon ich rede, wer nicht, dem werde ich es nicht begreiflich machen können.
Letztlich ist DAS der Geist der Haikus
Welch außerordentliches Wunder!
Ich hacke Holz,
Ich schöpfe Wasser aus dem Brunnen!
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