Je tiefer man in Philosophie und Religion eindringt, desto mehr erkennt man die immer wiederkehrenden Wahrheiten in den unterschiedlichsten Systemen.
Im Buddhismus gibt es eine Meditation namens "metta-bhavana".
Kurz gesagt beinhaltet diese Übung das Senden liebevoller Gedanken. Je nach Anleitung beginnt man entweder bei sich selbst oder bei seiner Mutter, fährt bei Familie und Freunden fort, sendet sein Wohlwollen dann an neutrale Personen und schließlich auch an die "schwierigen" Menschen, die Feinde, sofern man welche hat.
Der Sinn dieser Übung liegt meines Erachtens weniger in der Annahme, dass dieses Wohlwollen tatsächlich bei den Betreffenden ankommt, vielmehr findet eine Reinigung des eigenen Geistes statt, indem man sich von Hass und Rachegedanken befreit.
Bei den amerikanischen Stoikern habe ich vor einiger Zeit exakt die gleiche Übung entdeckt.
Allerdings braucht man gedanklich weder ins alte Griechenland, noch ins ferne Südostasien zu reisen um dieses Prinzip zu entdecken. Wenn Jesus bsp.weise in Matthäus 5, Vers 44 sagt:
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.geht es um das Gleiche: Psychische Gesundheit und Auflösen von Hass und Rache. Wer mal versucht, auch gerne widerstrebend, für seine Gegner um Gottes Segen zu bitte, erfährt die gleiche Befreiung von Groll, wie der meditierende Buddhist oder Stoiker.
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